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Jahres­ausstellung Bottroper Künstler­innen und Künstler im Quadrat

Die Ausstellung zeigt bis zum 7. Januar 2024 Werke von 39 Künstlerinnen und Künstlern, die in Bottrop geboren, ansässig sind oder arbeiten.

Es war pickepackevoll. Ein wunderbarer Auftakt für die 48. Jahresausstellung Bottroper Künstler*innen im Quadrat. Die Besucher saßen dichtgedrängt im Forum und lauschten konzentriert den Worten der Eröffnungsredner*innen. Ich erinnerte mich daran, wie ich 1977/78 hier im Forum hockte, zusammen mit Martin Honert, mittlerweile Bottrops erfolgreichster aktiver Künstler in der internationalen Kunstszene. Er hat in meinem ersten Spielfilm „Große Freiheit Nr. 425“ die Hauptrolle gespielt. Ein ausführlicher Beitrag über ihn folgt demnächst auf wat gibbt.

Ins Quadrat latschen

Der Stadtgarten mit dem Museumskomplex gehört zu meinen Lieblingsorten in Bottrop. Hier habe ich Andy Warhol getroffen und zusammen mit Arno Heinrich Urnen fürs Museum für Ur- und Ortsgeschichte ausgebuddelt. 1984 drehte ich in der Albers Ausstellung eine Szene für meinen Spielfilm „Die letzte Einstellung“. Und die unvergessene Schauspielerin und Ruhrpott-Komödiantin Tana Schanzara quatschte mich mal bei einer Preisverleihung im Quadrat am Buffet an, während Maximilian Schell eine Rede hielt: „Gibbet hier auch Frikadellen?“

Bei aller Freude habe ich mich in der Vergangenheit auch so manches Mal über das miserable Marketing und die Selbstherrlichkeit einiger Museumsdirektoren geärgert. Die Leitung eines so tollen Museums wie des Quadrats beinhaltet auch die Verpflichtung, Kunst allen Bürgern näherzubringen und nicht nur die Bebauchpinselung einer elitären Gruppe. Hier weist das Konzept der neuen Leitung sicher in die richtige Richtung. Die Menschen brauchen Kunst. Und Kunst darf auch Spaß machen und den hatten die Besucher der Auftaktveranstaltung zur Jahresausstellung zweifellos.

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Square Dance – Einzelausstellung

Im „Partykeller des Museums“ überrascht die Künstlerin Monika Lioba Lang in der Einzelausstellung innerhalb der Jahresausstellung mit einer Rauminstallation, die sie eigens für ihre Heimatstadt entwickelt hat: „Square Dance“. Mich haben ihre sechs Figuren gleich gepackt und dazu gebracht, um sie herumzuscharwenzeln.

Aufforderung zum Tanz! Wagen Sie ein imaginäres Tänzchen mit den gleichzeitig einfachen wie komplexen Körpern aus Makramee-Garn und aus recycelter Baumwolle in vier Farben (blau, rot, gelb, grün), dessen Fadenstärke variiert. Weitere Materialien sind Federstahl, Stahl, Silikonschlauch und Nylonschnur.

Die Qual der Wahl

Insgesamt wurden fast 300 Werke eingereicht. Von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, waren die meisten Einreichungen durchweg von professioneller Qualität. Der Ausstellungsraum ist leider begrenzt. Noch nie fiel die Auswahl der Exponate so schwer wie in diesem Jahr. Und so mussten bedauerlicherweise auch Werke aussortiert werden, die es sicher verdient hätten, an die Galeriewand gehängt zu werden.

Ich finde, die Jury hat sehr gute Arbeit geleistet und sage mal Danke. Zum Auswahlgremium gehörten: Andrea Swoboda (Vorsitzende des Kulturausschusses), Ratsherr Dr. Harald Sieger, Künstlerin Monika Lioba Lang, Stadtkämmerer und Kulturdezernent Jochen Brunnhofer und Museumsdirektorin Dr. Linda Walther.

Bevor Sie ins Dreieck springen, gehen Sie lieber mal ins Quadrat. Besuchen Sie die Jahresausstellung Bottroper Künstlerinnen und Künstler. Und gehen Sie unbedingt auch in den neuen Anbau und schauen Sie sich dort die aktuelle Ausstellung „Kochen Putzen Sorgen“ an. Flanieren Sie durch die Räume, verlieren Sie sich, öffnen Sie eine Tür und entdecken Sie neue Perspektiven.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Quadrats: https://www.bottrop.de/kultur-und-bildung/quadrat/

Text und Fotos: Udo Schucker

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