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Von Cyberpunk zur KI-Kunst

Neue Werke des KI-Künstlers „Bot-Rob“ in der Online-Galerie „Extrawerke“

Als ich heute die Online-Galerie „Extrawerke“ mit 34 fantastischen neuen Werken des Künstlers „Bot-Rob“ füttern durfte, musste ich plötzlich an den Autor und Visionär Robert Anton Wilson denken. Sein Buch „Der neue Prometheus“ hatte mich Mitte der Achtzigerjahre sehr beschäftigt, ebenso meinen Freund „Wacker“. Wir diskutierten nächtelang über die Symbiose von Mensch und Maschine und glaubten tatsächlich daran, dass sich das menschliche Bewusstsein weiterentwickeln würde.

Nun, heute sehen wir, dass die Evolution hier kläglich versagt hat. Immer weniger Menschen können lesen, schreiben oder gar komplexere Sachverhalte reflektieren. Und sagt man ihnen, sie sollten eine Angelegenheit doch mal aus einer anderen Perspektive betrachten, um klarer zu sehen, schauen sie einen erstaunt an; sie können mit dem Wort „Perspektive“ nichts mehr anfangen.

Doch bevor ich fortfahre, möchte ich an dieser Stelle Ihre Blicke erst einmal auf die fantastisch geprompteten KI-Werke des Künstlers „Bot-Rob“ fokussieren. „Bot-Rob“ ist ein Alias, hinter dem sich ein international bekannter Illustrator und Grafiker verbirgt.

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Zurück zu Wilson

Robert Anton Wilson, ein visionärer Autor und Futurist, legte mit seinen Werken wie „Prometheus Rising“ den Grundstein für viele Konzepte, die später im Cyberpunk-Genre und in Diskussionen über künstliche Intelligenz aufgegriffen wurden. Wilsons Ideen über Bewusstseinserweiterung und die Verschmelzung von Mensch und Technologie fanden Resonanz in der aufkommenden Cyberpunk-Bewegung der 1980er Jahre.

Der „neue Prometheus“, ein Begriff, der auf Mary Shelleys Roman „Frankenstein“ zurückgeht, wurde im Kontext der KI-Entwicklung neu interpretiert. Ähnlich wie Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte, versprach die künstliche Intelligenz, menschliche Fähigkeiten zu erweitern und zu transformieren.

Von Cyberpunk zur KI-Kunst

Die Cyberpunk-Ästhetik, geprägt von düsteren Zukunftsvisionen und der Verschmelzung von Mensch und Maschine, beeinflusste stark die frühe digitale Kunst. Mit dem Aufkommen leistungsfähiger KI-Systeme in den letzten Jahren hat sich jedoch eine neue Ära der KI-generierten Digitalkunst eröffnet.

KI als kreatives Werkzeug

Moderne KI-Systeme wie DALL-E, Midjourney und Stable Diffusion haben die Kunstwelt revolutioniert. Diese Technologien ermöglichen es, durch Texteingaben komplexe visuelle Werke zu generieren, die oft die Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Kreativität verwischen.

Neue Ästhetiken und Stile

KI-generierte Kunst hat einzigartige Ästhetiken hervorgebracht, die oft surreal, hyperdetailliert oder abstrakt anmuten. Diese neuen Stile reflektieren sowohl die Fähigkeiten der KI-Systeme als auch die kreativen Impulse ihrer menschlichen Nutzer.

Wilsons Konzept der „Guerilla-Ontologie“ findet in der KI-Kunst eine neue Anwendung, indem sie unsere Wahrnehmung der Realität und des künstlerischen Schaffens herausfordert. Die KI-generierte Digitalkunst von heute verkörpert in vielerlei Hinsicht die futuristischen Visionen, die Wilson und die Cyberpunk-Bewegung vorwegnahmen, und eröffnet gleichzeitig neue Horizonte für künstlerischen Ausdruck und menschlich-maschinelle Kollaboration.

Für „Wacker“, irgendwo im Cyberspace

Mehr über KI-generierte Digitalkunst und weitere Kunstwerke von „Bot-Rob“ finden Sie auf der Website „Extrawerke“: https://extrawerke.de/

Udo Schucker

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