Color Everywhere
6. April bis 31. August 2025 – Josef Albers Museum Quadrat
Im Frühjahr und Sommer 2025 holt das Josef Albers Museum mit Color Everywhere die Farbe in den Ausstellungsraum. Die Gruppenausstellung zeigt im Erweiterungsbau vom 6. April bis zum 31. August vier künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Weise mit Farbe, Material und Raum auseinandersetzen. Über die Werke von Polly Apfelbaum (*1955), Karla Black (*1972), Carlos Cruz-Diez (1923–2019) und Christof John (*1984) wird Farbe nicht nur räumlich, sondern auch körperlich erfahrbar.
Bewegung und Farbwahrnehmung sind elementare Teile der Arbeiten von Cruz-Diez, während John durch geometrische Farb-Form-Kompositionen das Auge verwirrt. Zugleich hat Farbe unterschiedliche Erscheinungsformen wie in den pastellfarbenen Skulpturen von Black oder den farbenfrohen Bodenarbeiten von Apfelbaum.
Da wir grundsätzlich mit dem Material, mit der Farbe als Farbe beginnen, mit ihrer Wirkung und Wechselwirkung, wie sie sich in unserem Bewusstsein spiegelt, analysieren wir zuerst und hauptsächlich uns selbst. (Josef Albers, Interaction of Color, 1963) Mit den Abstraktionsbewegungen des 20. Jahrhunderts wird die Farbe genuiner Werkmittelpunkt. Diese Entwicklung trägt sich bis in die Gegenwart und steht im Zentrum der Betrachtungen von Color Everywhere. Von der Zweidimensionalität gelöst, arbeiten die Künstler*innen frei in den Räumen: Ihre Arbeitsweisen erstrecken sich vom Textil zur Rauminstallation und von der Viel- zur Einteiligkeit. In den acht Räumen des Museums ist Farbe nicht länger ein Oberflächenphänomen, sondern ein raumformendes Element. Die abwechslungsreichen Positionen und neuen Blickwinkel fordern die Betrachtenden heraus und einen Perspektivwechsel ein – Farbe wird aufs Mannigfachste erfahrbar.
Mit den Abstraktionsbewegungen des 20. Jahrhunderts wird die Farbe genuiner Werkmittelpunkt. Diese Entwicklung trägt sich bis in die Gegenwart und steht im Zentrum der Betrachtungen von Color Everywhere. Von der Zweidimensionalität gelöst, arbeiten die Künstler*innen frei in den Räumen: Ihre Arbeitsweisen erstrecken sich vom Textil zur Rauminstallation und von der Viel- zur Einteiligkeit. In den acht Räumen des Museums ist Farbe nicht länger ein Oberflächenphänomen, sondern ein raumformendes Element. Die abwechslungsreichen Positionen und neuen Blickwinkel fordern die Betrachtenden heraus und einen Perspektivwechsel ein – Farbe wird aufs Mannigfachste erfahrbar.
Polly Apfelbaum (*1955, USA) ist bekannt für ihre vielfarbigen Installationen. Ihre Farbflächen sind nicht für die Wand gedacht: Die Künstlerin breitet sie auf dem Boden aus und nennt sie »gefallene Gemälde«. Damit kritisiert Apfelbaum Hierarchien in der Kunst, in der die Malerei für lange Zeit als die höchste Gattung galt.
Crazy Quilt Matte Finish: Through the Color Wheel and Back Again (2025) erstreckt sich über den Boden zweier Räume. Die insgesamt 186 rechteckigen Elemente wurden von Hand geschnitten. Den in 97 Farben verfügbaren Stoff erwarb Apfelbaum im New Yorker Garment District. Die Künstlerin interessieren Farbzusammenspiele: Welche Abfolge haben die unterschiedlichen Farbtöne? Welche Helligkeitswerte und Sättigungen treten nebeneinander?
Diese Fragen spielen auch bei ihren Gouache-Zeichnungen eine Rolle. Immer zwei Farben treten in den Dialog und fügen sich zu einer großen Wandinstallation zusammen.
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Die raumgreifenden Skulpturen von Karla Black (*1972, Schottland) scheinen in der Luft zu schweben oder sich über den Boden auszubreiten. Ihre Arbeiten entstehen körperbezogen und prozesshaft. Dabei werden sie von den Möglichkeiten und Grenzen der ausgewählten Materialien bestimmt. Black verwendet klassische künstlerische Materialien wie Gips, Papier und Farbe und erweitert diese mit Rohstoffen aus der Drogerie wie Zahnpasta, Vaseline und Puderliedschatten. Im Ausstellungsraum laden ihre Kunstwerke zur materiellen Erfahrung ein und lassen die Museumsräume neu wirken. Bei Story Of A Sensible Length (2014) überwältigt das massive Volumen des fragilen Gebildes. Wie kostbare Stoffe drapierte Black die in Baumärkten erhältliche Abdeckfolie. In einigen Falten finden farbige Pulver ihren Platz und tauchen Teile des Faltenwurfs in blasse Rosa- und Blautöne. Die Bodenskulptur aus farbigem Gipspulver enthält Spuren der Künstlerin und des Alltags. Kleine Objekte zeugen von der Kosmetik- oder Papierindustrie, auch sie werden mit einer vereinheitlichenden Pulverschicht überzogen.
Carlos Cruz-Diez (1923–2019, Venezuela) erforschte seit den 1950er Jahren die Kraft von Licht und Farbe im Raum. Der Künstler verfolgte dabei einen innovativen Ansatz: Er verstand Farbe als lebendiges Phänomen, das durch Interaktion erfahren werden kann. Seine Überlegungen inspirieren Künstler*innen bis heute.
Die Betrachtenden sind bei den gefärbten transparenten Glasscheiben von Labyrinthe de Transchromie (1965/2017) Mittelpunkt der Arbeit. Durch ihre Bewegung ändert sich die Farbwahrnehmung stetig: In den Überlagerungen subtrahiert sich das Licht und schafft neue Farben. Auch bei der Werkreihe der Physichromien ist die Bewegung der Betrachtenden wichtig, um den sich wandelnden Zustand von Farbe zu erfahren. Dabei verwendet Cruz-Diez eine durchdachte Struktur: Im rechten Winkel stehen Flachstäbe, die den zweidimensionalen Bildraum erweitern. Zwischen ihnen erobert Farbe den Raum. Je nach Licht und Standort der Betrachtenden, wechseln die Farbbereiche radikal.
In seinen Werken verschränkt Christof John (*1984, Deutschland) geometrische Strukturen und bunte Farbflächen miteinander. Johns Werke sind zugleich exakt und unscharf. Die verschiedenen Ebenen überlagern sich und erzeugen ein Flirren im betrachtenden Auge. Seine Bildinhalte bleiben nicht nur im Zweidimensionalen an der Wand: Sie werden zu Bildindividuen, die ihren Platz im Raum behaupten. Bei Ohne Titel (4ps) (2023) können sich die Betrachtenden um das Werk herumbewegen. Die sich verändernden Durchblicke verschränken immer neue Ebenen miteinander. Mit seinen Skulpturen erweitert der Künstler den ihm verfügbaren Bildraum und bevorzugt weder Vorder- noch Rückseite. In seiner Kunst schafft John Räume: Es entstehen Flächen und Tiefen, die an kleinen Brüchen aneinandergeraten und Betrachtende erneut suchen lassen. Die Farbe ist dabei Mittelpunkt seiner Arbeit, ihre Kontraste, Angleichungen und Übergänge erlauben es dem Künstler, einen lebendigen Bildraum zu entwickeln.
Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 4 Euro
Color Everywhere – 6. April bis 31. August 2025
Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Anni-Albers-Platz 1
46236 Bottrop
Tel.: 02041/372030
E-Mail:
www.quadrat-bottrop.de
Instagram @museumquadrat
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag: 11 – 17 Uhr | Donnerstag: 11 – 19 Uhr | Montag/Dienstag geschlossen.
Pressetext Stadt Bottrop/Museum Quadrat
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