„Zwischen den Zeilen“ – ein Buchtipp

Doch Bettina ist mehr als nur eine Wächterin oder Förderin der Literaturszene. Sie ist auch eine Weberin von Worten. Ihre neueste Schöpfung, ein schmales Bändchen mit dem Titel „Zwischen den Zeilen“, ist wie ein Kaleidoskop des Lebens. In diesem literarischen Mosaik finden wir Fragmente von Existenzen, Splitter von Seelen, hauptsächlich weiblich, die sich durch den Dschungel des Alltags kämpfen.

Da ist die Frau, die ihrer Angst ins Auge blickt, als wäre sie ein Spiegel ihrer selbst. Eine alte Dame, deren Überfall wie eine grausame Metapher für die Vergänglichkeit des Lebens erscheint. Ein Wunsch, der sich erfüllt und dabei vielleicht mehr enthüllt als verhüllt. Und eine Prinzessin, deren Märchen sich als trügerisch erweist, als wäre das Leben selbst ein Autor mit einem grausamen Sinn für Ironie.

Diese Geschichten sind wie Fenster in parallele Universen – mal heiter, mal düster, immer überraschend. Sie tanzen auf dem schmalen Grat zwischen Lachen und Weinen, zwischen Kriminalität und Banalität. Döblitz‘ Worte sind wie Seiltänzer, die geschickt zwischen tiefen Gefühlen und rabenschwarzem Humor balancieren.

„Zwischen den Zeilen“ ist mehr als ein Büchlein. Es ist ein Prisma, durch das das Licht des Lebens in all seinen Facetten gebrochen wird. Es ist die perfekte Lektüre für jene Momente zwischen den Momenten, wenn die Realität kurz innehält und der Fantasie Raum gibt.

Dieses literarische Juwel wartet darauf, entdeckt zu werden. Es liegt in den Regalen der Buchhandlungen, versteckt sich in den digitalen Weiten des Internets, bereit, in die Hände jener zu fallen, die bereit sind, zwischen den Zeilen zu lesen und die Geschichten zu finden, die dort auf sie warten.

Udo Schucker