Meine königsblauen Erinnerungen

Eines Tages erhielt ich Besuch in der Redaktion, die sich in den 1970er-Jahren noch im ersten Stock des alten Volksbankgebäudes an der Kirchhellener Straße befand: Mutter Thiele. Freudestrahlend erzählte mir die gebürtige Hernerin, dass „ihr Bernd“ ihr ein Haus in Bottrop gekauft habe. Durch Bernd Thiele, den ich bereits als Jugendspieler in Schalke kennengelernt hatte, bekam ich bald Kontakt zu den anderen Knappen. Wie der Zufall es wollte, stellte ich fest, dass der spätere Bundesligaprofi und ich auf der Herner Mont-Cenis-Straße wohnten – Bernd in Sodingen – ich in der Stadtmitte. Damals arbeitete ich noch als Fotoredakteur für die Ruhr-Nachrichten Redaktion in Gelsenkirchen.

Mein großes Interesse galt damals vor allem dem Sport. Dazu gehörten Fußball, Boxen, Reiten, Schwimmen, Basketball, Tischtennis und Handball. Und am Wochenende ging es so in die alte Kampfbahn Glückauf und später ins neue Parkstadion. Hier lernte ich auch die Bottroper im Team der Königsblauen kennen: Paul Holz – der später für die Revierrivalen Dortmund und Bochum kickte und „Manni“ Dubski, der nach seiner Profikarriere sehr erfolgreich im S04-Nachwuchsbereich tätig war. So erinnere ich mich auch an ein Tor, das „Manni“ damals gegen den Rivalen aus „Lüdenscheid-Nord“ schoss. Es war ein Pokalspiel, und die Gelbschwarzen waren noch Zweitligist.

Aus den etwa 10.000 Fotos aus meiner Schalker Zeit ist nun ein Buch geworden. Es ist im Erfurter Sutton-Verlag erschienen: „Ein königsblaues Jahrzehnt in Bildern“.

Seit 2006, mit Beginn meines Ruhestandes, widme ich mich nämlich der Aufarbeitung der vielseitigen Reviergeschichte. Dazu gehören auch Bücher über Bottrop, Osterfeld, Kirchhellen, den Bergbau und natürlich den Fußball. Sieben Bücher, wo das runde Leder die „Hauptrolle“ spielt, habe ich so inzwischen herausgebracht.

Meine Idee aber, ein Buch über die Geschichte des Bottroper Fußballs zu veröffentlichen, fiel leider bisher noch nicht auf einen fruchtbaren Boden.