BeeinDRUCKend

Familientreffen

Ausstellungseröffnungen in Bottrop sind auch immer so etwas wie Familientreffen: Man begegnet der Wahlverwandtschaft, Freunden und Bekannten. Man trifft z. B. Irmelin Sansen vom Künstlerbund, Gilda, die Rita Hayworth der Bottroper Kunstszene, oder das Dreigestirn des Bottroper Künstlerkollektivs: Ralf Opiol, Nolin Wischermann und Carsten Breuer. Oder nehmen wir noch den Künstler Felix Flick-Hofmann dazu, vielleicht als D’Artagnan, und machen aus dem Dreigestirn die vier Musketiere des Künstlerkollektivs.

Wie auch immer, ich mag diese Treffen der Bottroper Kulturszene, die sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt hat. Nicht zuletzt auch dank privater Initiativen wie dem Bottroper Wunschzauberer e. V., der diese Ausstellung in der Pop-up-Galerie erst möglich gemacht hat.

Zu verdanken haben wir diese tolle Ausstellung im Übrigen der unermüdlichen Initiative des Bottroper Künstlers Paul Schulte, Mitglied im Bottroper Künstlerbund.

Brille nicht vergessen

Leider hatte ich zur Vernissage meine Brille vergessen und somit leichte Schwierigkeiten, die nur 7 cm breiten Miniaturkunstwerke zu fokussieren. Was mir an dieser Stelle aber die Gelegenheit gibt, auf meine skurrile Kurzgeschichte hinzuweisen, die ich über das Optikerfachgeschäft Dr. Tiesmeyer geschrieben habe: „Herr Blum braucht eine Brille“.

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

Dr. Sarah Hülsewig hielt einen sehr schönen Vortrag zum Projekt. Sie ist als Kuratorin in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen tätig, wo sie mehrere bemerkenswerte Ausstellungen kuratiert hat. Ihre Arbeit umfasst unter anderem die Ausstellung „Ach was. LORIOT – Künstler, Kritiker und Karikaturist“ sowie die Ausstellung „HIPGNOSIS.BREATHE“, die sich mit der Kunst von Albumcovern beschäftigt.

Open Press

Das „Open Print Exchange“ Projekt revolutioniert die Welt der Druckkunst durch die Verbindung von traditionellem Handwerk und moderner Technologie. Im Zentrum steht die „Open Press“ – eine kompakte Druckpresse, die mit einem 3D-Drucker hergestellt werden kann und deren Baupläne frei zugänglich sind. Diese Innovation, 2018 von den Kölner Designern Martin Schneider und Dominik Schmitz entwickelt, hat eine globale Gemeinschaft von Künstlern inspiriert.

Die Besonderheit der „Open Press“ liegt in ihrer Zugänglichkeit und Vielseitigkeit. Mit einer maximalen Druckbreite von 7 cm ermöglicht sie die Erstellung von Miniaturdrucken unter Verwendung verschiedener Techniken wie Hochdruck, Tiefdruck, Relief und experimenteller Methoden mit Acrylglas oder Harz. Diese Vielfalt spiegelt sich in den einzigartigen Kunstwerken wider, die im Rahmen des jährlichen „Open Print Exchange“ entstehen.

Seit 2021 hat sich der Austausch zu einem bedeutenden internationalen Kunstereignis entwickelt. Jedes Jahr senden 400 Teilnehmer aus aller Welt ihre Werke in zehnfacher Ausführung nach Köln. Ein Exemplar jedes Drucks wird für Ausstellungen gerahmt und in einem Katalog veröffentlicht, während die übrigen Drucke unter den Künstlern ausgetauscht werden. Diese Praxis fördert nicht nur den künstlerischen Austausch, sondern schafft auch ein Netzwerk von Kreativen über Ländergrenzen hinweg.

Kurator*innen

Die aktuelle Ausstellung in Bottrop wurde von Paul Schulte (Initiator), Brigitte Münch und Dirk Hermann kuratiert und zeigt erstmals alle 400 Exponate des letzten Austauschjahres. Sie bietet Besuchern einen umfassenden Einblick in die Vielfalt und Kreativität der globalen Druckkunstszene. Unbedingt ansehen.

Weiter Informationen zum Open-Press-Projekt finden Sie auf der Projekt-Website: https://openpressproject.com/