Neueröffnung der „Galerie 7“ auf der Gastromeile 14
Nachdem der historische Atelierkomplex an der Böckenhoffstr. 7 geschlossen wurde, fand das „Kunst- und Literaturstudio Galerie 7“ an der Gladbecker Straße 14 (Gastromeile) vorübergehend eine neue Wirkungsstätte. Eine Interimslösung, bis die Sanierungsarbeiten am alten Standort in voraussichtlich zwei Jahren abgeschlossen sein werden: Dann soll’s zurückgehen, in den historischen Bau.
Für die Gastromeile ist diese Zwischenlösung jedenfalls eine echte Bereicherung. Und in meiner Funktion als kulturbegeisterter Bürger dieser Stadt und seit fast fünfzig Jahren gelegentlicher Galerie- 7-Besucher, möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Lösung ermöglicht haben.
Zur Neueröffnung am letzten Samstag präsentierte Autorin und Galeriebetreiberin Bettina Döblitz gleich eine Ausstellung, die ich allen ans Herz legen möchte:
Cholitas – zwischen Tradition und Zeitgeist
Impressionen außergewöhnlicher Frauen in den lateinamerikanischen Anden. Eine Reise durch die längste Gebirgskette der Erde inspirierte die Düsseldorfer Künstlerin Kirsten Bölke zu dieser tollen Bilderserie.
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Cholitas sind indigene Frauen in den Andenregionen von Bolivien und Peru, die für ihre einzigartige und farbenfrohe Kleidung sowie ihre kulturelle Identität bekannt sind. Der Begriff „Cholita“ war früher abwertend, wurde jedoch von diesen Frauen umgedeutet und symbolisiert nun Stolz und Widerstand gegen kulturelle Unterdrückung.
Diese Frauen tragen traditionelle andine Kleidung, darunter bunte, mehrschichtige Röcke, Blusen mit reich verzierten Stickereien, prächtige Schals und die ikonischen runden Hüte, die als „Monteras“ bekannt sind. Die Kleidung spiegelt nicht nur ihre kulturelle Verbundenheit wider, sondern dient auch als Ausdruck ihrer sozialen und wirtschaftlichen Position.
Cholitas sind nicht nur die Hüterinnen ihres kulturellen Erbes, sondern auch starke Symbole des sozialen Wandels. In den letzten Jahren haben sie vermehrt öffentliche Ämter übernommen und sind in verschiedenen Sektoren aktiv, von der Politik bis zum Sport. Dieser Wandel repräsentiert einen bedeutenden Schritt zur Anerkennung der indigenen Gemeinschaften und ihrer Rechte.
Die Ausstellung läuft bis zum 20. April 2024. Als musikalische Begleitung empfehle ich hier übrigens den Song „El Condor Pasa“ in der Vision von „Simon & Garfunkel“. Also, Ohrhörer einstöpseln und auf dem Smartphone „El Condor Pasa“ abspielen, während Sie die Exponate betrachten.
„Kunst- und Literaturstudio Galerie 7“, Gladbecker Straße 14, 46236 Bottrop, Tel.: 0171 8146447
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Freitag: 11:00 bis 15 Uhr
Samstag: 11:30 bis 14 Uhr (An Veranstaltungstagen Samstag-Vormittag geschlossen)
Text und Fotos. Udo Schucker