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Neujahrsrock 10. Januar 2026

Drei Bands rocken diesmal auf Deutsch: Gehring & Konsorten, Heimeier & Wir und Manic Depression

Am 10. Januar geht in der Bottroper Kulturkneipe Cottage das inzwischen legendäre Neujahrsrock-Festival über die Bühne. Geprägt ist es auch diesmal von stilistischer Vielfalt und eigenwilliger Musik: Handgemachte „Lebensmusik“ trifft auf poetischen Rock’n Roll, Ruhrpott-Chansons auf Texte von Goethe, Hesse und Kästner. Vor allem auf Songs in deutscher Sprache dürfen sich die Gäste beim diesjährigen Neujahrsrock-Festival freuen, wenn dort die Bottroper Bands Gehring & Konsorten, Heimeier & Wir und Manic Depression aufspielen.

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Ruhrpott-Chansons von Gehring & Konsorten

Ihre Musik beschreiben Gehring & Konsorten selbst als Ruhrpott-Chanson – Indiepop mit einer Prise Blues, Polka und Punk. Ehrlich, energiegeladen und immer mit einem eigenen Charakter. Die Texte – inspiriert vom Leben, mal erzählerisch, mal schonungslos persönlich – laden zum Zuhören und Mitdenken ein.

Seit 2020 schreibt Sänger Thomas Gehring eigene Songs. Seine Texte erzählen Geschichten aus dem echten Leben: von Liebe und Familie, von Suchtschleifen, kleinen Fluchten und großen Gefühlen, von gesellschaftlichen Außenseitern und den Momenten, die man sonst gern für sich behält.

Zunächst stand Gehring alleine auf der Bühne, manchmal begleitet von wechselnden Musikern. 2023 fand sich jene Formation, die heute hörbar zusammengewachsen ist. Dazu gehören Henning Hansen am Bass, der vielen ein Begriff ist als Gitarrist der Punkbands Crash Casino und Martha Klotschek. Auch Drummer Alexander Schulte-Kellinghaus hat früher in Punk-Formationen getrommelt. Kein Unbekannter in Bottrop ist auch der virtuose Leadgitarrist Hauke Schlüter, der sonst mit Jürgen Plutas Band Tallymann oder den Ugly Toys auf der Bühne steht.

Gemeinsam bringen die Vier einen Sound auf die Bühne, der manch einen Zuhörer an Element of Crime, Isolation Berlin oder Faber erinnert – ein Vergleich, der die Band freut, sie aber nicht davon abhält, ihren ganz eigenen Weg zu gehen.

Goethe + Rock’n Roll = Manic Depression

Ein Neujahrsrock-Urgestein sind  Manic Depression. Sie waren schon vor 13 Jahren dabei und haben das Festival damals mit auf den Weg gebracht.

Poetry Rock nennen die drei „Jungs“ von Manic Depression ihre Musik, bei der sie deutsche Dichtung mit schrägen Rocksounds verbinden. Was die Texte angeht, da liegen den Musikern vor allem jene literarischen Werke am Herzen, die die deprimierenden, düsteren und abgründigen Seiten des Daseins und Alltags thematisieren. – So etwa, wenn sie Goethes „Wandrers Nachtlied“ vertonen, bei dem sie die Verzweiflung über die unvermeidliche Sterblichkeit herausschreien. Die existenzielle Einsamkeit in Hesses „Im Nebel“ hingegen unterstreichen sie mit einem Mix aus melancholisch-cleanen Gitarrenklängen und verzerrt-rotzigen Hardrock-Riffs. – Allerdings kann es bei Manic Depression textlich auch ganz alltäglich deprimierend zugehen, z.B. bei ihrer Interpretation von Erich Kästners „Sachliche Romanze“ über eine zerbrochene Liebesbeziehung. Die reine Verbreitung von Frohsinn ist also nicht gerade das Hauptanliegen der Band.

Allerdings sollen in diesem Jahr auch die sanften Akustiksounds ihren Raum bekommen – eine Art Kontrastprogramm in diesen aufgeregten lauten Zeiten.

Manic Depression – das sind Gitarrist und Sänger Gregor Stratmann, Bassist Volker Vienken, der seit vielen Jahren in den verschiedensten Musikprojekten aktiv ist, sowie der „Grandseigneur“ der Band Otmar von Trümbach am Schlagzeug.

Lebensmusik von Heimeier und Wir

Bereits zum vierten Mal sind  Heimeier und Wir dabei. Sie nennen ihren Sound Lebensmusik und sagen darüber: „Das was uns so im Leben begegnet, drücken wir mit unseren Instrumenten und Texten aus. Hier sind die Aussagen durchaus politisch, kritisch, fröhlich und auch sehr gefühlvoll. – Wir nehmen uns selbst nicht so ernst, aber das was wir machen, meinen wir ernst.“ Das Wesentliche ist ihnen die Freude am gemeinsamen Musizieren.

Djembe (Norbert), Gitarre (Birgit), Bass (Ulli) und Akkordeon (Jule) sind beim vierten Neujahrsrockauftritt  feste Bestandteile von Heimeier und Wir. Als Überraschung gibt es einige neue Stücke und das „Wir“ hat sich um ein rockiges Schlagzeugset  (Frank) erweitert.

Man darf gespannt sein …

Termin: Samstag, 10. Januar 26, in der Bottroper Kneipe Cottage
Herzogstr. 58, 46240 Bottrop, 02041-706312

Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 10 € – nur Abendkasse

Pressetext: Gregor Stratmann

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