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Smarte Fotokunst in der Pop-up-Galerie

„Forgetting time and world by making pictures.“ Ausstellung mit Werken der Bottroper Künstlerin Silke Maifeld-Letzig

Emile Zola hat einmal gesagt: „Nach meiner Ansicht kann man nicht behaupten, etwas gesehen zu haben, bevor man es fotografiert hat.“

Diese Aussage könnte ich mir auch sehr gut für die Künstlerin und Erziehungswissenschaftlerin Silke Maifeld-Letzig vorstellen, die aktuell ihre großformatigen Werke in der Bottroper Pop-up-Galerie an der Hansastraße 17 ausstellt.

Wie schon so oft habe ich auch diese Ausstellung mal wieder durch Zufall entdeckt, als ich am frühen Samstagabend durch das Tal der verlorenen Kaufkraft schlich. Die langen Schatten der verfallenen Fassaden einst lebendiger Konsumtempel lasten schwer auf den Schultern jener, die die Blütezeit der City noch miterlebt haben. „Lasst, die ihr hier durchschreitet, alle Hoffnung fahren“, modifizieren meine Gedanken spontan einen Text von Dante aus „Der göttlichen Komödie“. Wie konnte die City nur so verfallen?

Doch dann ein Schimmer, ein Licht, ein Kind, das die Wunschzauberer-Volksbank-Fahne schwenkt. Die Pop-up-Galerie hat geöffnet. Ich schüttle die Schatten ab und trete ein, in den Kreis der Kunst.

Vernissage

Die Bottroper Künstlerin Silke Maifeld-Letzig, die nebenbei auch als pädagogische Fachkraft für Autismus am Heinrich-Heine-Gymnasium arbeitet, feiert mit Freunden und Bekannten die Eröffnung ihrer ersten Ausstellung in der Galerie an der Hansastraße. Unter den Gästen auch Irmelin Sansen, Vorsitzende des Bottroper Künstlerbundes, die geholfen hat, die Bilder zu hängen.

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Fotokunst mit dem Smartphone

Smartphones bieten unendliche Möglichkeiten zur Selbstexpression und kreativen Exploration. Alle Exponate der Ausstellung wurden mit einem Smartphone erstellt, digital bearbeitet und vergrößert. Das macht diese Ausstellung nicht nur für kunstinteressierte Besucher interessant, sondern auch für alle, die gerne mit ihrem Smartphone fotografieren und mal sehen möchten, was möglich ist. In den Fotos von Silke Maifeld-Letzig finden Sie sicher Inspiration.

Die Werke der Künstlerin könnten zum Teil als selbstreferenzierend bezeichnet werden. In ihren Selbstporträts erkundet sie ihr anderes Ich, seziert die Schatten ihrer Schatten. Dabei ist sie sich wohl bewusst, dass das Bild, welches jeder von sich selbst hat, trügerisch ist, eine selbstgeschaffene Illusion. Und nur durch die künstlerische Auseinandersetzung kann es vielleicht gelingen, hinter unsere eigene Fassade zu blicken.

Viele ihrer Motive reflektieren Alltagserlebnisse, wie zum Beispiel die Nosferatu-Spinne, die plötzlich durchs Zimmer kroch und sich beim Hinaustragen in den Garten wunderschön im Stifteköcher spiegelte. Nun, wie immer gilt: Machen Sie sich Ihr eigenes Bild und besuchen Sie die Ausstellung – es lohnt sich.

Öffnungszeiten

Die Pop-Up-Galerie an der Hansastraße 17 ist mittwochs und samstags von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Am Samstag, dem 20.04. ist für 16 Uhr dann eine Midissage geplant. Der Besuch ist natürlich kostenfrei.

Die Ausstellung läuft bis Ende April. Unterstützt und gefördert wird das Ganze durch den Verein Wunschzauberer und die Volksbank eG.

Text und Fotos: Udo Schucker