Bottroper Grubennacht 2024
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Niemand! Und wenn er kommt? Dann laufen wir! Und zwar zum Grubennacht-Event im Bottroper Rathausviertel am Samstag, dem 21. Dezember 2024.
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Lebendige Geschichte
Die Veranstaltung soll an die Schließung der letzten Zeche in Bottrop am 21.12.2018 und an Bottrops Bergbaugeschichte erinnern. Sie hat nichts mit dem Kinderspiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ aus den Zeiten der „schwarzen Pädagogik“ zu tun. Wobei, die schwarzen Männer kommen tatsächlich: Die Bergkapelle Prosper Haniel tritt in ihrer schwarzen Tracht auf und spielt an mehreren Stellen im Rathausviertel. Dies ist nur eine von vielen Attraktionen an diesem besonderen Tag im Bottroper Rathausviertel und auf der Gastromeile.
Anglühen um 15:30 Uhr in der „Alten Börse“
Der Name Grubennacht ist eigentlich etwas irreführend. Denn los geht es bereits um 15:30 Uhr in der „Alten Börse“ an der Kirchhellener Straße 10. Hier wird, quasi zum Anglühen, ein klassisches Bergmannsgedeck serviert: ein Pils und ein Korn – Milder Emil, der Kultschnaps aus Bottrop.
Kumpel-Anton-Ehrung um 16 Uhr
Weiter geht’s dann zum Rathausplatz, wo die Figur des „Kumpel Anton“ durch die Ehrengarde Prosper-Haniel Bottrop e. V. um 16 Uhr geehrt werden soll.
„Kumpel Anton“ ist eine Erfindung des WAZ-Sportredakteurs Wilhelm H. Koch. Am 4. Dezember 1954 druckte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung erstmals die Glosse „Kumpel Anton“ in der Wochenendausgabe. Dabei wurden die Texte vom Grafiker Otto Berenbrock bildlich umgesetzt. Bis zu Antons „Pensionierung“ wurden etwa 1.400 Geschichten über ihn in der WAZ abgedruckt.
Lokus-Pokus
Die spannende Frage ist: Wird es dem Oberbürgermeister gelingen, den Toilettenwagen, der pietätlos direkt neben dem Kumpel-Anton-Denkmal positioniert wurde, für diesen besonderen Tag an eine andere Stelle zu verlegen? Oder muss die Ehrung wirklich vor dem Klosettwagen stattfinden? Vielleicht lauert hier das nächste politische Debakel. Wird es der Oberbürgermeister schaffen, hier einen auf David Copperfield zu machen und den Toilettenwagen einfach wegzuzaubern? Die Antwort bekommen Sie am 21. Dezember um 16 Uhr. Darauf erst einmal einen „Milden Emil“. Prost!
Galerie 7 – Glück auf, Kumpel!
Bereits ab Mittag stellt die Künstlerin und Steigertochter Renate Kraft-Mysliwietz ihr illustriertes Kinderbuch „Glück auf, Kumpel!“ in der Galerie 7 (Gastromeile) vor. Darin beschreibt und illustriert sie auf 44 Seiten 150 Jahre Bergbaugeschichte. Sie erklärt Fachbegriffe und schildert in beeindruckenden Zeichnungen und Kollagen die mühsame Arbeit unter Tage und das Leben in den Zechensiedlungen. Ein tolles Weihnachtsgeschenk.
Konzert mit Two for Us and Friends
Ab 17 Uhr findet ein Live-Konzert mit Two for Us and Friends in der Galerie 7 statt. Die Band, ursprünglich 2017 als Duo mit Sängerin Bianca Tanzyna Ertz und Gitarrist Klaus Frintrop gegründet, hat sich nach der Corona-Pandemie erweitert. Drei weitere Musiker aus Bottrop – Pianist Carsten Hein, Schlagzeuger Uwe Riedel und Saxophonist/Pianist Gero Wallenfang – vervollständigen nun die Formation. Die Gruppe, die bereits zahlreiche Auftritte in Bottrop und Umgebung absolviert hat, präsentiert sich nun in erweiterter Besetzung.
Jürgen Pluta
Der Musiker Jürgen Pluta, der mit der Band „Prosper“ (und später auch mit „Wallenstein“) bekannt geworden ist, darf bei so einem Event natürlich nicht fehlen. Gegen 18 Uhr sorgen er und seine „KumpelZZ“ bei einem Kurzkonzert auf der Gastromeile für Stimmung.
Der Fänger auf der Gastromeile
Ab 18:30 Uhr dürfen dann die bis dahin sicher gut geölten Stimmen der Besucher gemeinsam mit Heiko Fänger das traditionelle „Steigerlied“ anstimmen. Der bekannte Sänger und Musiker wird die Besucher der Grubennacht dann auch weiter durch den stimmungsvollen Abend begleiten.
Infotafeln auf der Gastromeile
Die Gastromeile wird mit Infotafeln geschmückt sein, die an die Bottroper Zechen erinnern und die Besucher beim Flanieren mit Bottrops Bergbaugeschichte vertraut machen.
Die Veranstalter
„Die Grubennacht ist mehr als ein Event – sie ist ein Ausdruck unserer Verbundenheit mit der Geschichte unserer Stadt und den Menschen, die sie geprägt haben“, so die Veranstalter.
Die Veranstaltung, die rund um die Gastromeile stattfindet, bietet ein vielseitiges Programm für alle Altersgruppen und verbindet Tradition, Musik und weihnachtliche Stimmung. Auch für Leute wie mich, die mit Bergbauromantik nicht mehr viel anfangen können, bietet dieser Event einige interessante Momente.
Und nein, der Ideengeber ist diesmal nicht Mario Grube (Mio), wie der Name vielleicht vermuten ließe. Es ist der Gastronom Joachim Eiweleit vom „König Pilsener Bierhaus“. Die Grubennacht wird von der IG Rathausviertel e. V. in Zusammenarbeit mit dem König Pilsener Bierhaus und der Ehrengarde Prosper-Haniel Bottrop e. V. organisiert.
Bergbaugeschichte in der Zahnschmiede
Zum Schluss noch ein wenig Werbung: Allen Bergbau-Nostalgikern empfehle ich einen Besuch in der Bottroper Zahnschmiede im Ortsteil Boy. Diese Zahnarztpraxis von Zahnärztin Claudia Ißleib ist fast schon so etwas wie ein kleines Bergbaumuseum. Lesen Sie dazu auch unsere Shortstory „Herr Blum hat Zahnweh.“ https://wat-gibbet.de/herr-blum-hat-zahnweh/
Wir sehen uns am Samstag im Rathausviertel.
Udo Schucker
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