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FrechDAX-Preisverleihung 2025

Bottrop lacht sich schlau!

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Wenn in Bottrop ein Abend mit „DAX“ im Titel stattfindet, hat das selten mit Aktienkursen zu tun – und alles mit Humor, Haltung und Rhetorik. Am 10. Oktober wurde in der Alten Börse wieder der legendäre FrechDAX vergeben – und wer dabei war, weiß: Diese Preisverleihung ist längst Kult, eine Mischung aus Klassenfahrt, Satiregala und Comedy-Gipfel im Pott-Stil.

Durch den Abend führte – natürlich – Benjamin Eisenberg. Mit seinem typisch frech-intelligenten Witz jonglierte er durch die Pointenwelt, als wäre er Moderator, Strippenzieher und Kabarett-Godfather in Personalunion.

Die Preisträger*innen

Volker Diefes – der Charmeur mit Bauch und Biss

Der Krefelder zeigte, warum man ihn eine „Rampensau“ nennt – und das absolut liebevoll. Mit seinem Programm zwischen Lebensweisheit, Selbstironie und Songs, die sich verdächtig schnell in den Gehörgängen festkrallen, ließ Diefes das Publikum denken, lachen und nicken. Wer ihn erlebt, merkt: Hier steht einer, der den Alltag seziert, ohne die Menschlichkeit zu verlieren. Charmant, warmherzig und frech – kurz: der DAX im Maßanzug.

Jacky Feldmann – von der Steuererklärung zur Steilvorlage

Wer beim Finanzamt gearbeitet hat, kann zwei Dinge tun: weinen oder Komik draus machen. Jacky Feldmann wählte letzteres – mit Erfolg. Ihre Geschichten zwischen Paragraphen­dschungel und Beziehungswahnsinn sind so authentisch, dass man fast Mitleid mit jeder erledigten Steuererklärung bekommt. Ihr Humor? Klug, frech, herzlich – und manchmal so ehrlich, dass selbst der Taschenrechner rot wird. Kein Wunder, dass ihr Publikum sie liebt – von Podcast bis Kleinkunstbühne.

Onkel Fisch – zwei Herren, ein Hypertempo

Adrian Engels und Markus Riedinger alias Onkel Fisch lieferten ab wie immer: tempo-, themen- und treffsicher. Action-Kabarett mit Haltung und Hirn, irgendwo zwischen Politkrawall und Pointenstakkato. Ihr aktuelles Programm „Hoffnung – ein Serviervorschlag“ zündete auch in Bottrop, begleitet von Seitenhieben, bei denen selbst der WDR mitlacht – immerhin liefern sie dort seit Jahren den satirischen Wochenrückblick „Zugabe Pur“. Der Beifall? Laut, lang und völlig verdient.

Fazit: Bottrop bleibt frech

Diese jährliche Auszeichnung, die 2013 von der Vereinten Volksbank und dem Bottroper Kulturförderverein Konjungtur ins Leben gerufen wurde, ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern ein Gefühl – ein Abend, an dem das Denken applaudiert, die Satire tanzt und der Ruhrpott stolz grinst. Drei Künstler, drei Stile, ein Fazit: Frech sein ist hier Kulturpflege.

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