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49,- Euro

Wir malen so viel, wie wir können, den Rest verkaufen wir!

Am 19. & 20. April 2024 findet im ‚ARTSPACE‘ erstmalig eine Verkaufsausstellung statt, bei der kein Original mehr als 49 € kosten wird. Präsentiert werden insgesamt 500 Arbeiten – vorwiegend kleinformatig – von 50 Künstlerinnen und Künstlern aus Bottrop und Umgebung.

Es ist das erste Projekt des neugegründeten „Künstlerkollektivs Bottrop“, das die Macher „Die Nacht der 1.000 Bilder“ genannt haben. Nun, eintausend Bilder werden es wohl nicht werden, aber vielleicht über eintausend Besucher, die alle ein Foto schießen und so den Titel im Nachhinein verifizieren.

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Mich hat der Preis spontan an Frédéric Beigbeders berühmten Roman „39,90“ erinnert. In Anlehnung an dieses Buch, bei dem es ja auch um die Kunst des Verkaufens geht, habe ich meinen Beitrag mit 49 Euro betitelt.

Der Kunstmarkt ist inflationär. In einer Stadt wie Bottrop, mit einer eher geringen Kaufkraft, dürfte es besonders für junge Künstlerinnen und Künstler schwer sein, ihre Werke an die Bürger zu bringen oder überhaupt Interesse zu wecken. Deshalb halte ich die Idee, für eine Nacht einen Kunstmarkt mit Discounterpreisen zu eröffnen, für recht interessant, um so eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen.

Der Bottroper Künstler Ralf Opiol hatte ja bereits im letzten Jahr einen Einkaufswagen als Kunstobjekt deklariert und die Überlegung angestellt, originale Kunstwerke auch zu moderaten Preisen im Supermarkt anzubieten, als eine Art Performance.

Meine Kollegin Dr. Claudia Roosen und ich haben das vor zehn Jahren mal in einem Düsseldorfer Gourmet-Supermarkt realisiert, allerdings zu den in der Düsseldorfer Kunstszene üblichen Preisen.

Kunstskandal im EDEKA-Land – ein paar Impressionen

Und so wurde aus Zurheide Feine Kost mal eben Zurheide Feine Kunst

Deutschlands größter Gourmet-Supermarkt schockte mit einer gigantomanischen Kunst-Vernissage. Für die Performance wurde der Bonner Künstler Rudolf Hürth engagiert, ein Enfant terrible der deutschen Kunstszene, der besonders mit seinen „strotoplastischen Bildern“ für Aufregung sorgte.
Website des Künstlers: https://www.rudolf-huerth.art/

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Also, besuchen Sie am 19. & 20. April den Bottroper „ARTSPACE“ Im Fuhlenbrock 168. Der Raum ist von Freitag ab 18 Uhr durchgehend bis Samstag 16 Uhr geöffnet. Es wird spannend. Und wenn Sie mal wieder nicht schlafen können, laufen Sie nicht einfach durch die leere Wohnung, laufen Sie zum „ARTSPACE“ und erwerben zur Abwechslung mal ein Kunstwerk um 4 Uhr morgens ;-)

Udo Schucker