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Muttertag

Jürgen Pluta und seine „Kumpelzz“ feierten mit zahlreichen Gästen im Hürter Mutters Geburtstag

Mother’s little helper

Gestern bildete sich bereits um 16 Uhr eine Schlange vor der Gaststätte Hürter auf der Gastromeile. Musiker Jürgen Pluta und seine „Kumpelzz“ hatten zu einem besonderen Konzert eingeladen. Bei freiem Eintritt erwartete die Gäste in der 50er-Jahre-Retrokneipe an diesem Sonntagnachmittag nicht nur sechzig Jahre Rockgeschichte, sondern auch eine sehr spezielle Geburtstagsfeier: Jürgen Plutas Mama wäre an diesem Sonntag hundert Jahre alt geworden.

Happy Birthday, Frau Pluta, wo immer Sie auch sein mögen!

Sohn Jürgen und seine Kumpel machten mit diesem Konzert nicht nur der Mama, sondern auch allen Konzertbesuchern ein besonderes Geschenk, wofür ich mich an dieser Stelle bedanken möchte. Kaum hatte Wirtin Ramona die Tür geöffnet, strömten die wartenden Fans dichtgedrängt in den Saal. Bereits nach zwei Minuten war die Kneipe bis auf den letzten Platz gefüllt.

Vierzehn Musikerinnen und Musiker präsentierten einen Stilmix aus verschiedenen Jahrzehnten. Die Songauswahl reichte dabei von Elvis Presley über die Beatles, Roy Black und Peter Maffay bis hin zu den Doors und Rio Reiser, sodass ein nahtloser Übergang zwischen den Musikstilen gewährleistet blieb.

Musikalische Gäste waren u.a. der Rickets Sänger Dieter Thelen, Punkrocker Kölle, Prosper I Mann Otis Fehrenberg. Aus Mönchengladbach reiste sogar Pluta’s Ex-Wallenstein Kollege Gerd Klöcker an. Das Aufgebot komplettierten in gleicher Weise Werner te Heesen, Jürgen Krisch, Amber Bringenberg und Marla Wittkowski plus Norbert Czechaczek.

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Die Gaststätte Hürter feiert in diesem Jahr ihr siebzigjähriges Bestehen

Als die Band einen Elvis-Song spielte, musste ich an meine Mutter denken, deren Todestag sich in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal nähert. In den 50er- und 60er-Jahren war sie auch gelegentlich Gast im Hürter, stand vielleicht an derselben Stelle und hörte den gleichen Elvis-Titel, wie ich gerade. Das Rad der Zeit dreht sich unermüdlich weiter, doch die Echos der Vergangenheit sind an manchen Orten immer noch präsent.

Für einen Moment überwanden meine Gedanken das Raum-Zeitgefüge. Ich blickte zur Seite und sah meine Mutter am anderen Ende der Theke stehen – so jung, so elegant und voller Lebenshunger. Sie lächelte mir zu. Irgendwie mag ich das Hürter, obwohl ich in den 1970er-Jahren wegen meiner Kleidung und den langen Haaren gemeinsam mit meinen „Kumpelzz“ aus der damals gutbürgerlichen Gaststätte rausgeworfen wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.

Udo Schucker