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Lux Ovalis in der Galerie B12

Raumgreifende, partizipative Installation in der Galerie B12 bis zum 16. November

Am Donnerstag, dem 10. Oktober, wurde im B12 die interaktive Ausstellung „Lux Ovalis“ eröffnet. Es handelt sich um eine raumgreifende, partizipative Installation mit einem 10 × 3 m großen, von innen leuchtenden ovalen Regal, das mit etwa 5.000 Wasserfläschchen bestückt ist. Besucher sind eingeladen, aktiv teilzunehmen, indem sie die Flaschen mit Farben ihrer Wahl befüllen, was die Installation zu einem sich ständig wandelnden Kunstwerk macht. Ein außergewöhnliches Kunstprojekt, das die Galerie B12 im Bottroper Kulturzentrum zum Leuchten bringt.

Als Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef in ihrer Eröffnungsrede das Wort Chemie erwähnte und ich mir alle diese „Apothekerflaschen“ ansah, da musste ich sofort an Alchemie denken, an Nicolas Flamel und an eine französische Fernsehserie aus dem Jahr 1975 „Die Eingeweihten von Eleusis“.

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Nicolas Flamel

Nicolas Flamel, der berühmte französische Alchemist des 14. Jahrhunderts, fasziniert die Menschen bis heute mit seiner geheimnisvollen Lebensgeschichte und seinen angeblichen alchemistischen Errungenschaften. Obwohl die historische Wahrheit hinter den Legenden umstritten ist, hat Flamels Vermächtnis die Fantasie von Künstlern und Denkern über Jahrhunderte hinweg beflügelt.

Von der Alchemie zur modernen Kunst

Die Alchemie, mit der Flamel in Verbindung gebracht wird, war nicht nur eine Vorläuferin der modernen Chemie, sondern auch eine spirituelle und philosophische Praxis. Sie beschäftigte sich mit der Transformation von Materie und Geist, was sich in vielen zeitgenössischen Kunstformen widerspiegelt.

Lux Ovalis im Bottroper Kulturzentrum B12

Die Ausstellung Lux Ovalis im Bottroper Kulturzentrum B12 kann als moderne Interpretation alchemistischer Prinzipien betrachtet werden. Während Flamel angeblich versuchte, unedle Metalle in Gold zu verwandeln, streben zeitgenössische Künstler danach, alltägliche Materialien und Konzepte in bedeutungsvolle Kunstwerke zu transformieren.

Der Name „Lux Ovalis“ (lateinisch für „ovales Licht“) erinnert an die mystischen Aspekte der Alchemie, bei der Licht oft als Symbol für Erleuchtung und Transformation stand. Die ovale Form könnte auf den zyklischen Prozess der alchemistischen Arbeit anspielen, der oft als „Opus Magnum“ bezeichnet wurde.

Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart

Wie Flamels Haus in Paris, das als ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt gilt und noch heute besichtigt werden kann, so könnte man die Galerie B12 im Kulturzentrum Bottrop als Brücke sehen. Ein Ponton vom altehrwürdigen Jungengymnasium in die Moderne. Es bietet Raum für die Auseinandersetzung mit historischen Konzepten in einem modernen Kontext.

Die Ausstellung Lux Ovalis lädt Besucher dazu ein, über die Transformation von Ideen und Materialien nachzudenken – ein Konzept, das tief in der alchemistischen Tradition verwurzelt ist, die Nicolas Flamel zugeschrieben wird. So verbindet sie auf kunstvolle Weise das Erbe der Alchemie mit zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucksformen.

Machen Sie mit

Also, manchmal wundere ich mich schon, was für Assoziationsketten manche Worte oder Gegenstände in mir auslösen. Ab hier machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken, mal sehen, wo diese Sie hinführen. Besuchen Sie die Ausstellung, rühren Sie im B12 Ihre Farbmischung an und bringen Sie Ihre Gedanken zum Leuchten. Weitere Infos und das Rahmenprogramm finden Sie auf der von „wat gibbet“ erstellten Lux-Ovalis-Website: https://luxovalis.de/

Fotos und Text: Udo Schucker

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