Sound for Peace – Festival im Hotbike Roadhouse

Vier Bands aus der Region rocken am Fronleichnamswochenende für Frieden und Flüchtlinge. Die Bottroper Musiker lassen nicht locker, wenn es um das Engagement für die Opfer des Krieges in der Ukraine und anderswo geht: Im April die Upright Citizens und So What mit einem Konzert für die Ukraine, im Mai der Benefiz-Rock im Zechentreff und nun am Samstag nach Fronleichnam ein Open-Air-Friedensfestival im Biergarten der Bottroper Kneipe Hotbike Roadhouse.

Diesmal haben die Bands unterschiedlicher Genres und verschiedener Generationen ein gemeinsames Ziel: Spenden sammeln zugunsten der Hilfsorganisation „Friedensdorf International“, um Flüchtlingskinder aus aller Welt zu unterstützen. Dabei soll der Spaß an der Musik nicht zu kurz kommen. Mit dabei sind: Kostenlos S9, Manic Depression, Dr.Ubagu und die Lobsters.

DRUms + BAss + GUitar = Dr. Ubagu

Bei der Formation Dr. Ubagu mag man angesichts des Benefizcharakters des Festivals unwillkürlich an „Ärzte ohne Grenzen“ denken. Allerdings handelt es sich bei diesem Dr. um einen Blues-Rock-Spezialisten, der den Gästen eine gehörige Dosis grooviger Musik injizieren wird.

Die Abkürzung steht für DRUms BAss GUitar, eben die klassische Blues Rock Formation. In der aktuellen Besetzung probt das Trio seit März 2018 in Dinslaken und spielt ausschließlich eigene Stücke, – fein durcharrangierte Songs, geprägt vom bluesigen Gitarrensound und dem zum Teil zweistimmigen englischsprachigen Gesang. Dabei klebt die Band allerdings nicht ausschließlich am Blues-Genre, sondern bezieht auch Pop- und Funkelemente mit ein. Dr. Ubagu will sich in keine feste Schublade einordnen lassen.

Pott sei Punk – Kostenlos S9

Party-Punk mit eigenen, meist deutschen Texten gibt’s von Kostenlos S9 auf die Ohren. 2016 haben die vier Jungs aus Bottrop und Gladbeck die „Schnapsidee“, eine Band zu gründen, zügig in die Tat umgesetzt. Musikalisch und textlich bewegen sie sich seitdem irgendwo zwischen dem Ernst des Lebens und Klamauk des Wochenendes. Auf ihrer Facebook-Seite nennen sie sich selbst „eine Band, die man nur mit einer gehörigen Portion Alkohol ertragen kann… da ist der Spaß vorprogrammiert!“

Goethe + Rock’n Roll = Manic Depression – diesmal mit André Urban

Poetry Rock nennt die Band Manic Depression ihre Musik, bei der sie das aus ihrer Sicht nahe liegende Kunststück vollbringen deutsche Dichtung mit schrägen Rocksounds zu verbinden, – und das schon seit 2010, dem Gründungsjahr der Band.

Von Blues über Rock bis hin zum Punk reicht die Stilpalette, die Manic Depression bislang auf die Bühne gebracht hat. – Und was die Texte angeht, da liegen den Musikern vor allem jene literarischen Werke am Herzen, die die deprimierenden, düsteren und abgründigen Seiten des Daseins und Alltags thematisieren. – So etwa, wenn sie Goethes „Wandrers Nachtlied“ vertonen, bei dem sie die Verzweiflung über die unvermeidliche Sterblichkeit herausschreien. Die existenzielle Einsamkeit in Hesses „Im Nebel“ unterstreichen sie mit einem Mix aus melancholisch-cleanen Gitarrenklängen und verzerrt-rotzigen Hardrock-Riffs. Und in eines ihrer Stücke, das einen unbarmherzigen grausamen Gott anprangert, lassen sie Zeilen aus Goethes religionskritischer Sturm-und-Drang-Hymne „Prometheus“ einfließen. Die reine Verbreitung von Frohsinn ist also nicht gerade das Hauptanliegen von Manic Depression.

Nach einigen Veränderungen in der Band werden die Musiker ihre Songs diesmal teils in einem etwas anderen Gewande präsentieren. Unterstützt werden sie dabei vom Bottroper Gitarristen André Urban.

Exklusiv – Die Lobsters

Extra für das Sound for Peace-Festival hat sich die Formation Die Lobsters zusammengetan und ein Programm überlegt. Wer genau Teil des Projekt ist und was das Publikum erwartet, ist zur Zeit noch ein gut gehütetes Geheimnis. Gut unterrichtete Kreise wollen gehört haben, dass die Musiker aus dem Umfeld der Bottroper Band „Dive by Wire“ stammen und bei dem Konzert Funk- und Surf-Sound präsentieren werden.

Kein Geheimnis ist, dass die Organisatorinnen eine eindrucksvoll-bunte Spendenbox gebastelt haben. Die freut sich schon darauf mit Spenden für die Flüchtlingskinder gefüllt zu werden.

Termin: Samstag, 18.6.2022, Einlass ab 15:30 Uhr. Die erste Band wird unter den Kastanienbäumen im Hotbike-Garten um 16 Uhr auf die Bühne gehen, Oberhausener Str. 330, 46240 Bottrop. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.