Skulpturenpark Museumszentrum Quadrat
Gehen Sie auf Entdeckungstour im schönen Bottroper Stadtgraten
Der Skulpturenpark des Museumszentrums Quadrat Bottrop ist integraler Bestandteil des Museumsensembles. Die Sammlung umfasst über 15 Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien und bietet einen repräsentativen Überblick über die Entwicklung der konkreten und konstruktivistischen Bildhauerei.
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Vom Flüstern der Skulpturen: ein kurzer Rückblick
Ende der 1990er Jahre gründeten wir mit mehreren Partnern eine Werbe- und Multimedia-Agentur. Ich schrieb Werbetexte, realisierte Industrie- und Imagefilme und setzte erstmals im Auftrag der Sparkasse Kurzgeschichten für Werbezwecke ein. Als Webdesigner gewann ich ein paar unbedeutende Preise und realisierte gemeinsam mit dem Maler Reinhard Wieczorek und dem Musiker Toni Gassen das Online-Kunstprojekt „Klangbilder“. In dieser Zeit entstand auch die Idee, für das Museumszentrum Quadrat eine Website zu entwickeln – das Quadrat hatte damals noch keinen eigenen Webauftritt.
Mein besonderes Augenmerk galt dem Skulpturenpark. Inspiriert von Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ fotografierten mein Kollege Rainer Masa und ich die Skulpturen ein Jahr lang – zu allen Jahreszeiten. Im Winter sogar, als sie unter einer Schneedecke lagen.
Zwischen Arroganz und Aufbruch: Bottrops Museumsmacher
Die Fotos und das Konzept für den Webauftritt fanden überall großen Anklang. Die Sparkasse und die Mitglieder der Kulturstiftung wollten das Projekt finanzieren. Alle waren hochmotiviert. Doch leider hatten wir die Rechnung ohne den Museumsdirektor gemacht – einen gewissen Dr. Ulrich Schumacher. Dr. Schumacher interessierte sich zwar für moderne Kunst, nicht aber für modernes Marketing. Er war der Meinung, das Quadrat benötige keinen Internetauftritt.
Und so hatte unser Museumszentrum viele Jahre keine Website und später dann nur einen sehr laienhaften Auftritt. Es tat einem in der Seele weh, mitanzusehen, wie miserabel dieses wunderbare Museumszentrum sich der Weltöffentlichkeit präsentierte.
Gott sei Dank hat sich dies in den letzten Jahren geändert. Die elitären Denkmuster verflüchtigen sich zunehmend, und die neuen Museumsmacher haben erkannt, dass man sich nicht vom Bürger abheben darf, sondern auf ihn zugehen muss.
Als ich vor einigen Wochen an einem sonnigen Tag durch den Stadtgarten spazierte und aufs Museum blickte, überkam mich plötzlich ohne jede Vorwarnung dieser 26 Jahre alte Groll über die Ignoranz des damaligen Gründungsdirektors Schumacher. Ich beschloss, die negative Energie schnell in Kreativität umzuwandeln, zog mein Smartphone hervor und fing spontan an, den Skulpturenpark zu fotografieren. Die Fotos von damals sind leider alle nicht mehr auffindbar.
Kunst im Grünen: Der Skulpturenpark des Museumszentrums Quadrat Bottrop
Der Skulpturenpark des Museumszentrums Quadrat Bottrop ist ein herausragendes Beispiel für die gelungene Verbindung von Kunst, Architektur und Natur. Er befindet sich im historischen Bottroper Stadtgarten, dessen Gestaltung sich an englischen Landschaftsgärten orientiert – mit geschwungenen Wegen und gezielt angelegten Blickachsen auf Brunnen, Gebäude und Kunstwerke.
Seit 1976 ist das Museumszentrum Quadrat Teil dieser Parklandschaft; es wurde durch das Josef Albers Museum (1983) sowie einen Neubau (2022) erweitert. Die moderne, geometrische Architektur aus Beton, Stahl und großzügigen Glasflächen bildet einen spannenden Kontrast zur üppigen Vegetation des Parks. In diese Umgebung fügen sich mehr als 15 Skulpturen international renommierter Künstler harmonisch ein.
Welche Künstler sind vertreten?
Die Skulpturen stammen fast ausschließlich von Künstlerinnen und Künstlern, deren Werke bereits im Josef Albers Museum ausgestellt wurden. Die Sammlung ist über Jahre hinweg durch Schenkungen und Ankäufe gewachsen und versteht sich als Hommage an Josef Albers, den bedeutenden Bauhaus-Künstler und Namensgeber des Museums.
Einige namentlich bekannte Künstler im Skulpturenpark sind:
Bernar Venet: Seine Skulptur „Undeterminate Line“ ist seit einer Ausstellung 1987 Teil des Parks und steht exemplarisch für die internationale Ausrichtung der Sammlung.
Erwin Heerich: Von ihm stammt die Skulptur „Hommage an Josef Albers“, die explizit als Würdigung des Museumsgründers geschaffen wurde.
Ulrich Erben, Pia Fries, Sabine Funke, Raimund Girke: Diese Künstler sind mit größeren Werkgruppen im Museum vertreten, wobei ihre Arbeiten auch im Skulpturenpark zu finden sind.
Charakter der Sammlung
Die Auswahl der Skulpturen legt einen Schwerpunkt auf Bildhauer, die konkret und konstruktivistisch arbeiten. Der Park bietet damit einen Überblick über zentrale Positionen der modernen Skulptur, insbesondere im Dialog mit der geometrischen Architektur des Museums und der natürlichen Umgebung des Stadtgartens. Die Sammlung wird kontinuierlich erweitert und versteht sich als lebendiger Dialog zwischen Kunst, Architektur und Natur.
Der Skulpturenpark ist frei zugänglich und lädt Besucher dazu ein, beim Spaziergang die Verbindung von Kunst, Architektur und Natur immer wieder neu zu entdecken.
Dr. Ulrich Schumacher
Dr. Schumacher war der Gründungsdirektor des Josef Albers Museums Quadrat in Bottrop und prägte das Haus maßgeblich von 1983 bis 2003. Bereits 1976 kam er als Kurator an das Museum und übernahm später die Leitung, unter der das Museum zu einem international renommierten Ausstellungshaus für zeitgenössische und konkrete Kunst wurde.
Museum des Jahres
Unter Schumachers Führung etablierte sich das Quadrat als ein Haus mit einem eigenständigen, von Moden unabhängigen Ausstellungs- und Sammlungskonzept. Diese konsequente Programmgestaltung wurde 2006 von der deutschen Sektion der AICA mit der Auszeichnung „Museum des Jahres“ gewürdigt.
Text und Fotos: Udo Schucker
Museumszentrum Quadrat
Anni-Albers-Platz 1
46236 Bottrop
Tel.: 02041 372030
Web: https://www.bottrop.de/microsites/mzq/index.php
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