Klimt, Krabat und Knatterton – Filme aus Bottrop-Feldhausen

von Friedhelm Wessel

Die Eröffnungsehrengäste waren kaum in ihre Luxuslimousinen gestiegen, da kehrte in die Studios, die dem Filmpark angegliedert sind, bereits der Arbeitsalltag ein, denn die erste Crew drehte dort ab Mitte Juli 1996 Teile eines Spielfilms. Weitere acht Streifen sollten im Laufe der vergangenen Jahre noch folgen.

Auch das TV war in den zurückliegenden 26 Jahren häufig zu Gast in den 1850 und 1450 Quadratmeter großen Studios an der Warner-Allee. So produzierte hier Hans Meiser unter anderem einige Folgen von „Notruf“ für RTL. Die Bottroperin Ulla Kock am Brink lud von 1998 bis 2001 ebenfalls in die Warner-Studios zu 18 Folgen der ARD-Lotto-Show ein. In der 1. Folge erwartete die Bottroper Gastgeberin sogar „königlichen Besuch“, denn die bekannte Gruppe „Die Prinzen“ sorgte für musikalische Unterhaltung.

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Wer beim ersten Dreh im Juli 1996 in Feldhausen prominente Schauspieler sehen wollte, wurde jedoch enttäuscht, denn hier waren „Gäste der Augsburger Puppenkiste“ die Stars. In Feldhausen entstand unter der Leitung von Michael S. Huse der Spielfilm „Monty Spinneratz“. Danach gaben sich aber die Maler Rembrandt und Klimt in Feldhausen die Ehre. Hier waren die Hauptrollen jedoch mit Weltstars wie Klaus-Maria Brandauer und John Malkovic besetzt. Kaum Filmfans lockte dagegen „Nick Knatterton“ nach seiner Fertigstellung ins Kino, obwohl die Herstellung, zum großen Teil in Feldhausen – rund acht Millionen Euro verschlungen hatte.

Später folgten in Feldhausen Drehs mit so bekannten Regisseuren wie Uli Edel („Der Kleine Vampir“), Marco Kreuzpainter („Krabat“) und Tom Tykwer. Der aus Wuppertal stammende Regisseur fing in Feldhausen Szenen für „Heaven“ ein. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt drehte Tykwer später nochmals in Bottrop. Diesmal bildete ein Rollercoaster im Filmpark jedoch die Kulisse, als dort Weltstar Tom Hanks für Szenen des Spielfilms „Ein Hologramm für einen König“ nur einen Vormittag zu Gast war.

Der Haupteingang an der Warner Allee tauchte 2012 in der Komödie „Agent Ranjid rettet die Welt“ auf. Für diesen Dreh holte Regisseur Michael Karen damals Kayar Yanar, Rutger Hauer und Tom Gerhardt vor die Kamera.

In der internationalen Filmbranche ist es längst üblich geworden, Teile eines Spielfilmes in verschiedenen Ländern oder Bundesländern zu drehen. So werden unter anderem Studioarbeitsplätze gesichert. In NRW stehen Filmschaffenden für die jeweiligen Produktionen entsprechende Fördergelder zur Verfügung.