3 Tipps, wie man erkennt, ob hinter Bio auf dem Etikett auch wirklich Biokleidung steckt
(djd). Biokleidung soll mithilfe verschiedener Siegel und Zertifizierungen erkennbar sein. Doch die Krux liegt im Detail: Denn nicht überall, wo Bio draufsteht, ist wirklich Bio drin. Diese drei Tipps helfen herauszufinden, ob ökologische Kleidung zu 100 Prozent nachhaltig ist.
Tipp 1: Auf nachhaltige Materialien achten
Das Erste, was man bei Biokleidung sieht, ist das Material. Um zu erkennen, ob dieses nachhaltig ist, hilft im ersten Schritt der Blick auf das Etikett. Steht dort beispielsweise Bio-Baumwolle, kann man sicher sein, dass diese nachhaltiger produziert wurde als herkömmliche Baumwolle. Denn Bio-Baumwolle bedeutet:
- weniger Wasserverbrauch
- keine Pestizide
- keine genmanipulierten Pflanzen
- bessere Preise für Kleinbauern und -bäuerinnen
Auch wenn Bio-Baumwolle eine Lösung ist, so ist sie nicht die einzige. Denn ein Großteil der Textilien – gerade im Bereich der Sport- und Funktionskleidung – ist aus Polyester. Eine richtig nachhaltige Alternative für Bio-Kleidung gibt es hier noch nicht. Doch recyceltes Polyester ist ein Schritt in diese Richtung. Zudem gibt es weitere nachhaltige Fasern [https://nachhaltige-kleidung.de/uebersicht-nachhaltiger-materialien/], die für Bio-Kleidung genutzt werden. Dazu zählt zum Beispiel Modal, eine Faser, die aus Buchenholz hergestellt wird.
Tipp 2: Wichtige Zertifizierungen für Bio-Kleidung kennen
Nachhaltige Materialien sind wichtig. Doch genauso wichtig sind Produktionsprozesse und soziale Aspekte. So kann Baumwolle zwar als Bio gekennzeichnet sein. Trotzdem können zum Beispiel beim Färben giftige Stoffe eingesetzt werden, die das Grundwasser und Flüsse verschmutzen. Und die beim Waschen auch in Deutschland ins Trinkwasser gelangen. Nachhaltige Fasern geben weder über solche Stoffe Aufschluss noch über die Arbeitsbedingungen vor Ort. Daher ist es wichtig, auch auf die richtigen Zertifizierungen [https://www.ispo.com/trends/diese-siegel-und-initiativen-stehen-fuer-nachhaltige-produkte] für Biokleidung zu achten. Zu diesen zählen unter anderem:
- GOTS
- GRS
- Fairtrade
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) beispielsweise ist ein freiwilliger Standard. Er ist weltweit führend, wenn es um die Verarbeitung von Biokleidung geht. Bei ökologischer Kleidung, die GOTS zertifiziert ist, werden in der gesamten Produktionskette keine schädlichen Chemikalien eingesetzt. Dies ist gerade bei Bio-Kindermode wichtig, da giftige Stoffe den Kleinen schaden können. Das weiß auch Kirsten Weihe-Keidel. Die Geschäftsführerin der Sense Organics Sustainable GmbH [https://www.sense-organics.com/] setzt seit über 20 Jahren auf nachhaltig produzierte Bio-Kinderkleidung – und auf GOTS. Denn: „Bei GOTS müssen die Hersteller und Marken garantieren, dass sie neben umweltfreundlichen auch soziale Kriterien einhalten“, sagt Weihe-Keidel. Dazu zählen unter anderem das Verbot von Kinderarbeit und Diskriminierung sowie ein gerechter Lohn.
Tipp 3: Die Hersteller hinter der Marke recherchieren
Neben Zertifizierungen wie GOTS hilft außerdem der eigene Blick auf die Lieblingsmarke und deren Hersteller, um Biokleidung zu erkennen. Zwar nennen die meisten Marken ihre Hersteller nicht. Trotzdem gibt es auf ihren Websites und im Netz oft andere Informationen zu finden. Unterstützt ein Unternehmen beispielsweise soziale oder ökologische Projekte, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass es auch in der Produktionskette auf Nachhaltigkeit achtet. Ebenso können eigene Solaranlagen oder zertifizierte Sozialstandards [https://www.bmz.de/de/service/lexikon/sozialstandards-14832] wie der SA 8000 Indizien dafür sein.