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Autorin Alexandra Zykunov begeistert Publikum

Lesung thematisiert gesellschaftliche Missstände und unsichtbare Ungerechtigkeiten, die Frauen täglich betreffen

Die Autorin und Journalistin Alexandra Zykunov vermittelt aktuelle feministische Themen überaus unterhaltsam. Auf Einladung der Gleichstellungsstelle, der Volkshochschule und der Lebendige Bibliothek kam sie jetzt zu einer Lesung in den Kammerkonzertsaal. Mit ihrem Buch „Was wollt ihr denn noch alles?“ und der für sie typischen Prise Wut traf sie den Nerv des Publikums und sorgte für einen ebenso unterhaltsamen wie nachdenklichen Abend.

In ihrer Lesung beleuchtete Zykunov pointiert und faktenreich gesellschaftliche Missstände und unsichtbare Ungerechtigkeiten, die Frauen täglich betreffen.

Dabei reichte das Themenspektrum von feministischer Stadtplanung und dunklen Gassen über die Bedeutung von Haken auf öffentlichen Toiletten bis hin zum monetären Wert von Carearbeit. Also der unbezahlten, aber essenziellen Arbeit, die vor allem Frauen in Haushalt, Kindererziehung und Pflege leisten und was passieren würde, wenn sie einfach damit aufhörten.

Besonders alarmierend war ihr Vortrag über den Gender Health Gap. Das Gesundheitssystem sei nach wie vor auf den männlichen Körper ausgerichtet. „Frauen sind eben einfach kleine Männer“, sagte die Autorin. Medikamente werden oft an männlichen Probanden getestet, während frauenspezifische Symptome in der medizinischen Forschung und Praxis zu wenig Beachtung finden. Das hat lebensgefährliche Folgen. Frauen warten im Schnitt vier Jahre auf die richtige Diagnose, Herzinfarkte werden nicht erkannt und sie sind einer höheren Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ausgesetzt, wenn sie von einem Mann statt einer Frau operiert werden.

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Neben ihrer Arbeit als Autorin ist Zykunov auf Instagram aktiv, wo sie regelmäßig Missstände aufzeigt. Dafür erntet sie nicht nur Zustimmung.

Die Mischung aus fundierter Recherche, scharfsinnigen Beobachtungen und einer Prise Ironie machte den Abend zu einem Highlight. Am Ende der Lesung nutzten die rund 130 Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, Fragen zu stellen, mit der Autorin ins Gespräch zu kommen und Bücher signieren zu lassen.

Pressetext Stadt Bottrop

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