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Heilig Kreuz im Salsa-Fieber

Die „Kubanische Nacht“ in der Kulturkirche am 30. August 2025 war restlos ausverkauft

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Papa

Ernest Hemingway, den in Kuba fast alle „Papa“ nannten, saß im „El Floridita“, seiner Lieblingsbar in Havanna. Ein leeres Cocktailglas stand vor ihm auf der Theke. Hemingway war immer noch schwach. Die Ruhrkrankheit hatte ihn einige Tage zuvor erwischt und seinen Körper ordentlich ausgemergelt. Hemingway signalisierte Ernesto, dem Barkeeper, ihm noch einen „Papa Doble“ zu mixen – einen Daiquiri, der extra für ihn kreiert worden war.

Gregorio Fuentes, der zweite Kapitän seines Bootes „Pilar“, saß neben ihm und schlürfte Limonade durch einen Strohhalm. Fuentes diente Hemingway als Vorbild für die Figur des Santiago in „Der alte Mann und das Meer“.
„Ich glaub, ich bin am Ende, alter Mann. Ich kann nicht mehr schreiben“, stammelte Ernest.
„Havanna ist auch nicht mehr das, was es mal war“, antwortete Fuentes.
„Havanna war noch nie das, was es mal war“, murmelte Hemingway.
„Der Fluch der Karibik. Du brauchst Abwechslung, Papa“, erwiderte Fuentes und schlürfte lautstark den letzten Tropfen Limo aus seinem Glas.
„Und wo finde ich die?“
„In der Kulturkirche Heilig Kreuz in Bottrop. Dort gibt’s am 30. August eine Fiesta – eine echte Kubanische Nacht. Nicht so was Altes wie hier in Havanna“, sondern eine große Party mit Live-Musik, Salsa-Crashkurs, DJ Luis, Tänzerinnen, Rumtasting, kubanische Snacks und Drinks, sagte Fuentes.

Shake Your Body

Zahlreiche Kuba-Fans aus nah und fern lasen Gregorio Fuentes’ Vorschlag und pilgerten am Samstag in die Kulturkirche. Vor der Cocktailbar im Kirchenschiff bildeten sich lange Schlangen – alle wollten den „Papa Doble“ probieren. Bardame Simone (kasBAR) und ihr kubanischer Kollege Che kamen sichtlich ins Schwitzen, mussten sie doch nonstop schütteln und rühren.

Tanze Salsa mit mir – Salsa die ganze Nacht

Nach einer kurzen Einführung durch die Tanzschule Frank schüttelten dann auch die meisten Gäste ihre Hüften. Ob jung oder alt – die Freude war groß, und die Tanzfläche fast schon etwas zu klein für all die Tanzwütigen.

Als dann auch noch die Band „Los 6 del Son“ mit ihren Tänzerinnen loslegte, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Ein mehr als gelungener Abend. Besser als mit so einer tollen Fiesta und den vielen netten Menschen kann man den Sommer nicht verabschieden. Für mich war die Kubanische Nacht das Bottroper Sommer-Highlight 2025!

Fotos und Text: Udo Schucker

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